Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien

1. Lesben- und Schwulenverband Österreichs

HOSI Wien begrüßt Vorstoß Gesundheitsminister Stögers zum Fortpflanzungsmedizingesetz

„Wir freuen uns, dass sich Gesundheitsminister Alois Stöger im Interview mit der Tageszeitung Der Standard heute für Änderungen des Fortpflanzungsmedizingesetzes ausgesprochen hat”, erklärt Christian Högl, Obmann der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien. „Stöger greift damit eine langjährige Forderung der HOSI Wien auf. Der Ausschluss von alleinstehenden Frauen und lesbischen Paaren von künstlicher Befruchtung ist eine inakzeptable Diskriminierung und muss fallen. Österreichische Lesben können bei Kinderwunsch die Dienste von Samenbanken im Inland nicht in Anspruch nehmen und müssen ins Ausland ausweichen. Alternativ besteht derzeit zwar auch die Möglichkeit, sich ‚privat‘ Samenspenden zu organisieren, was jedoch für alle Beteiligten rechtliche Probleme aufwirft und keine wirklich praktikable Lösung darstellt.“

Absurde Kritik

„Die Kritik der FPÖ an Stögers Vorstoß muss daher ins Leere gehen, denn dass Frauen in lesbischen Beziehungen schwanger werden, lässt sich nicht verhindern. Es geht daher nur darum, die Sache für die betroffenen Frauen in Österreich zu erleichtern. Und es geht ausdrücklich nicht um schwule Paare. Männer können ja nicht schwanger werden – das sollten eigentlich auch die FPÖ-PolitikerInnen wissen. Und die Legalisierung der Leihmutterschaft ist ja keine Forderung der österreichischen Lesben- und Schwulenbewegung“, wundert sich HOSI-Wien-Generalsekretär Kurt Krickler über die hanebüchenen Argumente der FPÖ.

Die abwartende Haltung der ÖVP ist ebenfalls nicht nachvollziehbar. „Wenn Justizministerin Beatrix Karl eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte abwarten will, dann mutet das schon ein wenig nach politischer Bankrotterklärung an. Denn Österreich muss ja nicht erst tätig werden, wenn ein internationaler Gerichtshof es dem Land anschafft. Man kann ja auch Dinge politisch umsetzen, ohne jedesmal gleich eine Menschenrechtsverletzung beseitigen zu müssen“, meint Högl abschließend in Richtung ÖVP.


Rückfragehinweis:
Christian Högl, Obmann, Tel. 0699-118 11 038
Kurt Krickler, Generalsekretär, Tel. 0664-5767466

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