Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien

1. Lesben- und Schwulenverband Österreichs

Leitbild zur gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen präsentiert – „Corporate Social Responsibility“ bedeutet auch, Diskriminierung von Lesben und Schwulen zu bekämpfen

Gestern abend wurde auf einer Veranstaltung in den Börsensälen in Wien das Leitbild der österreichischen Wirtschaft zur „gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen“ (Corporate Social Responsibility) präsentiert. Die Ausarbeitung dieses Leitbilds – „Erfolgreich wirtschaften. Verantwortungsvoll handeln“ – erfolgte im Rahmen eines intensiven Dialogs zwischen VertreterInnen der Wirtschaft, der Sozialpartner und von NGOs.

Koordiniert wurde die Erstellung des Leitbilds von CSR-Austria, einer Initiative der Industriellenvereinigung, der Wirtschaftskammer Österreich und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit. Aus der Lesben- und Schwulenbewegung war die Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien in diesen Prozess eingebunden. Ihr ist es auch zu verdanken, dass die Bekämpfung von Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung schließlich berücksichtigt wurde, denn im Erstentwurf des Leitbilds hatte noch jeglicher Hinweis darauf gefehlt.

„Wir freuen uns, dass unser Vorschlag aufgegriffen wurde“, erklärt dazu HOSI-Wien-Obfrau Helga Pankratz. „Wir hoffen, dass die österreichischen Unternehmen auch diesen Aspekt der Leitlinie ernst nehmen werden, wobei sich im Zusammenspiel mit dem Verbot der Diskriminierung in der Arbeitswelt, wie es die EU-Richtlinie 78/2000 festschreibt (vgl. Aussendung vom 2. Dezember 2003), echte Chancen für eine spürbare und nachhaltige Verbesserung der Situation von Lesben und Schwulen in ihrer Arbeitsumwelt ergeben.“

„Einige Unternehmen haben bereits erkannt, dass ein diskriminierungsfreies Umfeld die Zufriedenheit der MitarbeiterInnen und damit auch ihre Produktivität erhöht“, verweist HOSI-Wien-Obmann Christian Högl auf die Anstrengungen einer leider noch kleinen Avantgarde von Firmen, die durch so genanntes Diversity-Management die Vielfalt ihrer Belegschaft positiv im Sinne aller nutzen. „Sie sollten anderen Unternehmen als Vorbild dienen. Für Firmen, die glauben, auf Maßnahmen in diesem Bereich verzichten zu können, könnte sich dies bald als nicht unbedeutender Wettbewerbsnachteil erweisen.“

HINWEIS: Ausführliche Hintergrundinformationen über CSR und das Leitbild der österreichischen Wirtschaft finden sich auf www.respact.at, Infos über die spezifisch lesbisch/schwulen Aspekte von CSR finden sich links im Menüpunkt „CSR”.

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