Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien

1. Lesben- und Schwulenverband Österreichs

HOSI Wien fordert sofortige Entschuldigung von Bischof Fischer

„Nach den gestrigen Äußerungen des Feldkircher Bischofs Elmar Fischer, der Homosexualität mit Alkoholismus gleichgesetzt und als psychische Krankheit bezeichnet hat, erhalten wir laufend E-Mails und Anrufe von empörten Lesben, Schwulen und auch von solidarischen Heterosexuellen, die seine Worte als äußerst beleidigend empfinden und sie nicht unwidersprochen hinnehmen wollen“, berichtet HOSI-Wien-Obmann Christian Högl.

„Diese Äußerungen sind in der Tat ein Skandal und entbehren jeglicher wissenschaftlichen Grundlage. Wir fordern Herrn Fischer auf, seine ungeheuerlichen Aussagen zurückzunehmen und sich dafür in aller Form bei Österreichs Lesben und Schwulen zu entschuldigen.“

Religiosität und Suizid

„Sehr gefreut haben wir uns über die prompte Stellungnahme des Österreichischen Bundesverbands für Psychotherapie, in der klar und unmissverständlich festgehalten wird, dass es sich bei Homosexualität um keine Krankheit handelt und sie per se nicht therapierbar ist“, ergänzt HOSI-Wien-Vorstandsmitglied Jona Solomon. „Leider wissen wir aus der Praxis in unserer Jugendarbeit und aus der Unterstützung beim Coming-out, dass gerade religiöse Menschen oft ganz massiv damit zu kämpfen haben, ihre sexuelle Orientierung mit ihrem Glauben zu vereinbaren. Für viele ist das ein langer, sehr beschwerlicher Weg, manche scheitern auch daran und sehen den letzten Ausweg im Freitod. Am Leid dieser Lesben und Schwulen und ihrer Familien tragen Leute wie die Bischöfe Fischer und Wagner massiv Mitschuld.“

Rückschlag

Högl ist äußerst unglücklich über die aktuellen Entwicklungen: „Sie sind ein herber Rückschlag für die progressiven Kräfte in der röm.-kath. Kirche. Jene Geistlichen und KatholikInnen, die in den letzten zehn, fünfzehn Jahren zunehmend ein vernünftiges Verhältnis zu diesem Thema entwickelt haben, in Lesben und Schwulen gleichgeschlechtlich liebende Menschen sehen und ihnen Wertschätzung und Unterstützung entgegenbringen, sind nun fassungslos. Hier wurde viel Vertrauen unnötig zerstört.“

Rückfragehinweis:
Christian Högl, Obmann: Tel. 0699-11 811 038
Jona Solomon, Tel. 0676-888 922 11

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