Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien

1. Lesben- und Schwulenverband Österreichs

EU-weite Befragung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgenderpersonen gestartet

Europaweite LSBT Studie

Die in Wien ansässige EU-Grundrechtsagentur (FRA) hat heute den offiziellen Startschuss für ihre auf drei Monate angelegte Online-Befragung von LSBT-Personen in allen 27 Mitgliedsstaaten der EU sowie in Kroatien gegeben. Diese völlig anonyme Umfrage und Datenerhebung wird die erste dieser Art und dieser Größenordnung sein, die jemals durchgeführt worden ist, und bis Ende Juni 2012 laufen. Durchgeführt wird diese von der FRA in Auftrag gegebene Studie vom Meinungsforschungsinstitut Gallup Europe in Projektpartnerschaft mit ILGA-Europe, dem europäischen Dachverband von LSBT-Organisationen.

Zwar gibt es immer wieder Berichte über Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transpersonen, aber eine systematische EU-weite Erhebung vergleichbarer Daten über alltägliche Diskriminierungserfahrungen von LSBT-Personen hat es bisher noch nicht gegeben. Mit den Ergebnissen und Daten will sich die FRA und in der Folge die EU einen Überblick über das Ausmaß von Diskriminierungen und Benachteiligungen verschaffen. Die Resultate werden es zudem ermöglichen, die Weiterentwicklung der Gleichbehandlungspolitik für LSBT-Menschen in der Europäischen Union zu unterstützen und dabei die Schwerpunkte für die kommenden Jahre festzulegen. Auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse werden politische Entscheidungsträger sowohl auf nationaler als auch europäischer Ebene – ebenso wie Nichtregierungs- oder zivilgesellschaftliche Organisationen – ihre Strategien und Aktivitäten besser darauf abstimmen und ausrichten können, wie LSBT-Personen und ihre Gemeinschaften dabei unterstützt werden können, frei von Diskriminierung aufgrund ihrer sexuellen Orientierung bzw. Geschlechtsidentität zu leben.

Damit den Umfrageergebnissen entsprechendes Gewicht zukommen kann, ist die Teilnahme einer großen und vielfältigen Gruppe von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transpersonen in jedem Land notwendig. Je mehr Menschen aus allen Regionen, Schichten und jeder Altersgruppe (über 18) sich daran beteiligen, desto größer sind die Chancen, dass die Umfrageergebnisse repräsentativ für alle Betroffenen sind und die Erfahrungen und Meinungen einer großen Vielfalt von Menschen widerspiegeln.

„Um dieses Ziel einer möglichst großen, breiten und vielfältigen Beteiligung zu erreichen, bedarf es der Unterstützung aller AkteurInnen in der LSBT-Community – aller Vereine, Initiativen, Gruppen, Websites usw. und natürlich auch vieler Einzelpersonen, die in ihrem Freundeskreis die Befragung durch Mundpropaganda bewerben“, erklärt Kurt Krickler, Generalsekretär der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien. „Natürlich können auch die Mainstream-Medien durch ihre Berichterstattung zum Erfolg dieser Studie beitragen.“

Die Studie ist unter diesem Link aufrufbar: – dort finden sich auch weitere ausführliche Informationen über die Studie sowie der Online-Fragebogen zum Ausfüllen. Darüber hinaus wurden auch nationale Seiten in verschiedenen sozialen Netzwerken eingerichtet, für Österreich etwa eine eigene Facebook-Seite. Die Umfrage ist absolut anonym – keine persönlichen Daten der TeilnehmerInnen oder ihrer Internet-Identität werden in irgendeiner Form aufgezeichnet.

Rückfragehinweis:
Kurt Krickler, Generalsekretär, Tel. 0664-5767466
Christian Högl, Obmann, Tel. 0699-118 11 038

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