Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien

1. Lesben- und Schwulenverband Österreichs

HOSI Wien skeptisch in Hinblick auf KAICIID-Konferenz über Bildung und Religion

Das König-Abdullah-Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog (KAICIID) lädt kommenden Montag und Dienstag 500 ExpertInnen aus 90 Ländern zum Dialogforum „Das Bild des Anderen“ über Bildung und Religion nach Wien ein.

„Wenn Claudia Bandion-Ortner, die stellvertretende Generalsekretärin des Zentrums, in diesem Zusammenhang davon spricht, man habe sich besonders die Menschenrechte auf die Fahne geheftet, dann sind wir angesichts der Menschenrechtslage in vielen Ländern der Welt mehr als skeptisch“, erklärt Kurt Krickler, Generalsekretär der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien.

„Nicht nur in der gesamten Menschheitsgeschichte wurden immer wieder monströse Verbrechen im Namen der Religionen begangen, auch heute regieren in den schlimmsten Diktaturen religiöse Gewaltherrscher. Lackmus-Test für die Glaubwürdigkeit der ReligionsvertreterInnen und des KAICIID, wenn sie die Menschenrechte betonen, ist die Achtung der Menschenrechte von Frauen, Homosexuellen und AtheistInnen. Und gerade in dieser Hinsicht ist die Situation in den meisten islamischen Ländern, aber auch in solchen, in denen fundamentalistische christliche Sekten einflussreich sind, besonders trist, allen voran in Saudi-Arabien, dem Mitbegründer und Finanzier des KAICIID – bekanntlich dürfen in Saudi-Arabien Frauen nicht einmal ein Auto lenken, auf Homosexualität und Abfall vom Islam steht die Todesstrafe“, gibt sich Krickler keinen Illusionen hin. „Solange das KAICIID und seine Konferenzen keine klaren und unzweideutigen Bekenntnisse zur Einhaltung der Menschenrechte abgeben, wird das massive Glaubwürdigkeitsproblem, mit dem das KAICIID seit seiner Gründung im Vorjahr zu kämpfen hat, bestehen bleiben.“

Siehe auch folgende Beiträge:

Aussendung vom 26.11.2012

Aussendung vom 15.11.2005

Rückfragehinweis:
Kurt Krickler, Generalsekretär, Tel. 0664-57 67 466

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