Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien

1. Lesben- und Schwulenverband Österreichs

HOSI Wien fordert ÖVP dringend auf, Kugler-Lang von ihrer KandidatInnenliste zu nehmen

Kandidatin Gudrun Kugler-Lang (Foto: ÖVP Wien)

„Mit der Aufstellung von Gudrun Kugler-Lang als Kandidatin für die Wiener Landtagswahl hat die Wiener ÖVP einen neuen Tiefpunkt erreicht“, erklärt Bettina Nemeth, Obfrau der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien. Kugler-Lang hat ihren politischen Hintergrund bekanntlich in der militanten Anti-Abtreibungsbewegung und wird massiv von der Initiative „Ja zum Leben“ unterstützt.

In deren Broschüren wird u. a. insinuiert, der Hurrikan „Katrina“ habe New Orleans quasi als Strafe Gottes zwei Tage vor der geplanten Lesben- und Schwulenparade zerstört.

„Wir rufen daher alle WählerInnen in Wien auf, diesem durchgeknallten Fundamentalismus eine klare Absage zu erteilen“, meint Nemeth weiter, „und ihre Stimme auf keinen Fall der ÖVP zu geben.“

Ausgewiesen homophobe ÖVP-Kandidatinnen

„Es ist wirklich unglaublich und fast schon bemitleidenswert, auf welche letzten Aufgebote die ÖVP zurückgreifen muss, um ihre KandidatInnenliste voll zu kriegen. Die Personaldecke der Wiener ÖVP muss wirklich äußerst prekär sein“, wundert sich HOSI-Wien-Obmann Christian Högl. „Mit solchem wirren Gedankengut der christlichen Rechten werden sich aber wohl nicht viele Stimmen im urbanen Bereich gewinnen lassen! Es war ohnehin schon ein bedenkliches Zeichen, Ursula Stenzel als Kandidatin für den ersten Bezirk nach Wien zu holen, ist doch bekannt, dass Stenzel in all ihren Jahren als Abgeordnete zum Europäischen Parlament konsequent und ausnahmslos gegen die Gleichberechtigung und die Menschenrechte von Lesben und Schwulen gestimmt hat und hier eine äußerst triste Bilanz aufweist.“

Beten gegen die ÖVP am Freitag (17 Uhr) im Stephansdom

Die Initiative „Ja zum Leben“ mobilisiert zum Gebet für die Wahl Kugler-Langs. „Auch wir wollen jedenfalls nichts unversucht lassen, um die ÖVP in Wien zu schwächen, und rufen daher alle Lesben und Schwulen und überhaupt alle Menschen guten Willens zum gemeinsamen Gebet gegen die ÖVP auf“, erklärt Nemeth abschließend, „und zwar am kommenden Freitag, 21. Oktober 2005, um 17 Uhr im Wiener Stephansdom.“

Ein Kommentar

  1. Herzlichen Dank für den aufschlussreichen Artikel. Offenbar mutiert die HOSI zur allein-seligmachenden Kirche! Und jeder der nicht mit der homosexuellen “Wahrheit” übereinstimmt wird als “Ungläubiger” gebrandmarkt und mit der Homophobie-Keule erschlagen! George Orwell läßt grüßen! Ich apelliere an die vernüftigen Kräfte in ihrer Szene einmal wirkliche Toleranz zu zeigen und hoffe, dass sie diesen Kommentar auch veröffentlichen. Danke, Mister Lot

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